Teambuilding in 400 km Höhe
In der aktuellen Ausgabe des CORD Magazins findet sich ein interessanter Bericht über Jack Stuster. Stuster ist Berater der NASA für das Zusammenleben von Astronauten in der Enge einer Raumstation. Seine Erkenntnisse aus Extremsituationen lassen sich teilweise auch auf „irdische“ Teams übertragen:
- Nichts untergräbt die Crew-Leistung so sehr wie unrealistische Arbeitsziele.
- regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten (den Esstisch der ISS, auf Stusters Anregung hin installiert, sieht man auch in diesem Video-Interview bei 1:05)
- Teams sind erfolgreich, in denen Freizeit nicht als Problem sondern als Lösung gesehen wird. „Learn to bei idle without feeling guilty.“ So gibt es neben einer Filmsammlung auch die berühmte Aussichtskuppel für Astronauten. Hier lassen sich Fotos von der Erde machen um nach langen Schichten den Kopf frei zu bekommen und auch mal Zeit alleine zu verbringen.
- Reine Männerbesatzungen verfallen unter Stress in einen leicht aggressiven Humor, wie man ihn aus Fußballumkleiden kennt. Das lässt Teams aber langfristig erodieren, so Stuster. Lösung: gemischt geschlechtliche Teams. Gilt ebenso für IT-Abteilungen, die einen chronischen Männerüberhang haben.
- Die goldenen Regeln nach Stuster: „Mitfühlen. Das Wohl der Gruppe im Auge behalten. Verlässlich sein. Sich zurücknehmen. Wenn wir das schaffen, können Menschen miteinander tatsächlich Unglaubliches erreichen.“ (S. 66 CORD No. 3)
Ein weiteres langes Interview mit weiteren bemerkenswerten ISS-Details habe ich auf SZ.de entdeckt.